Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Neubokel wäre sicherlich schon früher erfolgt, hätte man das Geld für die notwendige Ausrüstung gehabt. Das aber wurde erst im Gründungsjahr von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, um davon notwendiges Gerät und Uniformen kaufen zu können. So konnte also unser Bürgermeister ein Rundschreiben verfassen, durch das jeder Neubokeler Bürger über die Notwendigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr informiert wurde. Gleichzeitig enthielt es die Einladung zu einer Versammlung in der Gaststätte Marwedel. Der Einladung folgten 32 Neubokeler Männer, die noch am gleichen Abend das Gründungsprotokoll unterzeichneten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die umliegenden Nachbargemeinden bereits die Gründung ihrer Freiwilligen Feuerwehr vollzogen.
Zum ersten Feuerwehrhauptmann wurde Wilhelm Sander bestimmt. Er brauchte viele Aktive, denn die Anschaffung der neuen Spritze machte es notwendig, allein für das Pumpen des Wassers 6 Männer gleichzeitig zu haben, außerdem einen „Ablösetrupp“. Hinzu kamen der Schlauchtrupp und der Steiger. Der erste Steiger in unserer Gemeinde war Karl Bosse, er hatte die Aufgabe, den Brand von oben her zu bekämpfen. Zu den Einsätzen kamen schon kurz nach der Gründung die Feuerwehrkameraden in schmucken Uniformen, die der Schneidermeister Hoffmann nach Maß angefertigt hatte. Auch in ihren Anfängen leistete die Freiwillige Feuerwehr Neubokel Nachbarschaftshilfe. Da die neue Pumpe bespannbar war, wurde sie mit Pferden zu den Brandherden gefahren.
Der Aus- und Aufbau unserer Freiwillige Feuerwehr vollzog sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg vor allen Dingen im Bereich der technischen Geräte. So wurde die alte Handdruckspritze im Jahre 1954 durch eine Tragkraftspritze (TS 6/5) ersetzt. Diese wiederum wurde im Jahre 1956 durch eine fabrikneue Tragkraftspritze TS 8/8, Fabrikat Ziegler abgelöst. Im Jahre 1964 wurde der Tragkraftspritzenanhänger durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug Ford Taunus Transit ersetzt.
1966 wurde Fritz Hill zum Ortsbrandmeister gewählt.
Als Ergänzung zur TS8/8 vom Hersteller Ziegler, konnte im Jahre 1971 die zweite TS 8/8, Fabrikat Metz, gekauft werden. Da das Feuerwehrhaus in der Klosterstraße für die nun schon recht umfangreiche Ausstattung zu klein war, wurde im Jahre 1975 ein Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Schule zu einem neuen Feuerwehrhaus im Alten Kirchweg umgebaut und bezogen. Durch die zwischenzeitliche Gebietsreform 1974 war nun die Stadt Gifhorn Träger des Brandschutzes in Neubokel und somit auch Bauherr.
1977 wurde Josef Kraus zum Ortsbrandmeister gewählt.
Zum Transport von Einsatzkräften konnte am 19. Dezember 1979 ein MTF Volkswagen Bus von der Feuerwehr Gifhorn übernommen werden. Da im Feuerwehrhaus im Alten Kirchweg nur Platz für ein Einsatzfahrzeug war, stand dieses Fahrzeug weiterhin im Feuerwehrhaus Klosterstraße.
Im September 1981, im 50. Gründungsjahr, wurde eine Jubiläumsfeier veranstaltet. Durch das Kommando wurde eine Festschrift entworfen die sich durch Annoncen, als Werbeträger, selbst finanzierte. Anlässlich des 50. Jubiläums wurde der Freiwilligen Feuerwehr Neubokel, als Ersatz für den 17 Jahre alten Ford Transit, ein neues TSF der Marke VW LT 31 übergeben. Seitdem verfügte die Feuerwehr Neubokel über zwei Atemschutzgeräte.
Im Jahre 1982 wurde eine Betonfertiggarage am Gerätehaus im Alten Kirchweg zur Unterbringung des VW-Busses aufgestellt, um zukünftig bei Alarmen nur noch einen Anlaufpunkt für die Einsatzkräfte zu haben, und so die Einsatzkräfte besser koordinieren zu können. Im Jahre 1987 bekam das Feuerwehrhaus eine neue Dacheindeckung und der Dachboden wurde isoliert.
Der MTW VW-Bus wurde 1989 durch einen Doppelkabiner der Marke VW ersetzt. Dieses Fahrzeug wurde mit diversen Gerätschaften für kleine technische Hilfeleistungen bestückt.
Da die Tragkraftspritze Metz immer wieder Probleme mit der Entlüftungseinrichtung hatte, wurde im Jahr 1992 eine neue Tragkraftspritze der Firma Magirus in Dienst gestellt.
Im Jahr 1995 musste der Ortsbrandmeister Kraus aus Altersgründen sein Amt niederlegen. Der langjährige Stellvertretende Ortsbrandmeister Hans-Bernd Schrader wurde auf der Jahreshauptversammlung zu seinem Nachfolger von den Aktiven Kameraden gewählt. Zu seinem Stellvertreter wählte die Versammlung Martin Schneider.
Zum 3. Teil: Eine Jugendfeuerwehr und neues Gerätehaus für Neubokel – 1997 bis heute.